Nun denn, dann will ich euch mal erzählen,
warum wir uns jährlich auf`s Moppedtreff quälen.

Das diesjährige Motto ist schnell erzählt,
hier die Würze der Kürze gewählt:

“Wir fuhren nach Viersen und gingen zum Bier,
schütteten uns voll und waren wieder hier.”

Damit wäre im Grunde wohl alles berichtet,
auch wenn der gute Ruf ist damit gänzlich vernichtet.

Was soll’s, in der Infopost darf man halt ned lügen,
schummeln, mogeln oder Unsinn verfügen.

Obwohl ... nach näherem Studium der selben ...,
wir waren in Viersen gleich Engel, die gelben.

Hilfsbereit, nüchtern und wohlerzogen,
Ertrinkende aus den Fluten des “Pools” wir gezogen,

Oben-ohne-Tabeldance-Tanten bedeckend mit Kutte und Schal,
bemüht wir uns um das Hüten des letzten bisschen Moral.

Gehobene Dienstgrade, voll wie 10 Haubitzen,
geleiteten wir zum kotzen ohne sie zu knipsen.

Wir haben schlicht sämtliche Tugenden so heftig bedient,
dass wir hätten den Friedensnobelpreis verdient.

Doch im Großen und Ganzen muss man realistisch sagen,
betrachtete der Pöbel dort unsere Standards als Plagen.

Letztendlich, nur um nicht unangenehm aufzufallen,
ließen wir - gänzlich unmotiviert - die Korken halt auch geringfügig knallen.

Es war furchtbar, ne Schinderei und nicht zum lachen,
doch wie immer: Irgendjemand musste doch den Scheißjob machen,

und da wir Helden sind und nichts uns schockt,
wir Bier auch trinken wenn es schon flockt,

und weil wir uns für eine steile Karriere wollen empfehlen,
beflecken wir auch im nächsten Jahr unsre zarten Seelen,

und repräsentieren die Anstalt ohne uns zu schonen,
nach dem Motto: JVA Hünfeld heißt SCHÖNER WOHNEN.

                                                            August 2010  gez. Gudarzi